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Zurückblicken, nach vorne schauen: Botschaftsempfang in Nairobi

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Das BioRescue-Konsortium feiert zwei Jahre Arbeit zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns bei einem Empfang in der Deutschen Botschaft in Kenia

Im Sommer 2019 hat sich ein internationales Konsortium aus Wissenschaftlern und Naturschützern auf die Mission begeben, eine Art zu retten, von der es nur noch zwei weibliche Individuen gibt. Durch die Entwicklung fortschrittlicher Technologien zur assistierten Reproduktion will BioRescue neue Nachkommen für das Nördliche Breitmaulnashorn schaffen und es vor dem Aussterben bewahren. In einer feierlichen Veranstaltung am 5. Juli 2021 in der Deutschen Botschaft in Kenia in Nairobi blickten das Konsortium und die Ehrengäste auf die Herausforderungen und Erfolge der Mission zurück und auf die noch vor ihnen liegenden Meilensteine voraus.

 

Der Empfang fand auf Einladung der deutschen Botschafterin in Kenia, Annett Günther, statt, an dem auch der italienische Botschafter, Alberto Pieri, und der tschechische Botschafter, Martin Klepetko, teilnahmen. Frau Günther betonte in ihrer Begrüßungsrede, dass die internationale Zusammenarbeit von Wissenschaft, Naturschutz und Politik der Grundstein für den Erfolg einer solch wichtigen und ehrgeizigen Mission ist. BioRescue-Projektleiter Prof. Hildebrandt bedankte sich für den herzlichen Empfang, die Einladung und die Unterstützung durch die Botschaften sowie die kenianische Regierung, vertreten durch den Kenya Wildlife Service (KWS) und das Wildlife Research and Training Institute (WRTI). Er erläuterte die bisherigen wissenschaftlichen Meilensteine der Mission und erinnerte die geladenen Gäste daran, wie wichtig es ist, das Nördliche Breitmaulnashorn, eine Schlüssel- und Schirmart der Savannen und Feuchtgebiete Zentralafrikas, nicht nur in Erinnerung zu behalten, sondern lebendig und wirksam für ein gesundes, ausgeglichenes Ökosystem zu erhalten. Neun kryokonservierte Embryonen stellen nun einen kleinen Hoffnungsschimmer für die majestätischen Weidetiere und die Welt dar, die sie in Zukunft zurückerobern sollen.

Es war eine besondere Ehre und Freude für das BioRescue-Konsortium, Prof. Charles Musyoki und Dr. David Ndeereh von KWS bzw. WRTI und Richard Vigne von der Ol Pejeta Conservancy zu begrüßen. In der nahen Zukunft wird das Konsortium die Zusammenarbeit mit seinen kenianischen Partnern verstärken, deren enorme Unterstützung, Hingabe und Fachkenntnis geholfen haben, die Erfolge der Vergangenheit zu erreichen und eine Garantie für das Erreichen der kommenden Meilensteine sind.

Jan Stejskal vom Safaripark Dvůr Králové gab eine Einführung in die Geschichte der Nördlichen Breitmaulnashörner in europäischen Zoos und über die vielfältigen Beziehungen, die der Zoo in Dvůr Králové mit Organisationen und Institutionen in Afrika unter dem gemeinsamen Ziel der Erhaltung pflegt. Neben Stejskal nahmen auch der Direktor des Safariparks Dvůr Králové und der Abgeordnete des tschechischen Parlaments, Přemysl Rabas, am Empfang teil.

Die Kooperation und Zusammenarbeit der internationalen Partner ist über viele Jahre gewachsen, aber erst die großzügige Förderung durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Bildung (BMBF) hat den kühnen Plan Wirklichkeit werden lassen. Das BMBF finanziert seit 2019 einen bedeutenden Teil des Programms; das Konsortium freute sich daher sehr, Dr. Christian Böhm vom Ministerium beim Empfang zu begrüßen und ihm für diese Unterstützung zu danken.

Zum Abschluss der Veranstaltung teilte die renommierte Fotografin und visuelle Geschichtenerzählerin Ami Vitale ihre persönliche Sicht auf den Fall und Aufstieg der nördlichen Breitmaulnashörner. Vitale verfolgt das Schicksal der letzten ihrer Art seit mehr als einem Jahrzehnt und ist eine leidenschaftliche Botschafterin für die Spezies, für die Welt, die sie einst bewohnten und für die engagierten Wissenschaftler und Naturschützer, deren Mission es ist, die charismatischen und wichtigen Weidetiere vor dem Aussterben zu bewahren.

 

Das BioRescue-Projekt trägt mit wissenschaftlicher und veterinärmedizinischer Expertise zur Rettungsmission des Nördlichen Breitmaulnashorns bei. Fortschritte in der Forschung allein reichen jedoch nicht aus, um das Aussterben dieser charismatischen und wichtigen Tiere zu verhindern. Es bedarf einer gut koordinierten Zusammenarbeit vieler engagierter Partner in Politik, Naturschutz, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um ihnen eine Zukunft zu geben. Das BioRescue-Konsortium ist seinen Unterstützern Merck, GE Healthcare und Richard McLellan Rewind Rhino Extinction Foundation sehr dankbar. Mit Ihrer zusätzlichen Hilfe kann die Rettungsmission ein Erfolg werden!

Photos: Saiba Sehmi

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