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Erfolgreiche Eizellenentnahme bei Südlichen Breitmaulnashörnern durch das BioRescue-Team im Serengeti-Park Hodenhagen

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Um ein Aussterben von Tierarten wie dem Nördlichen Breitmaulnashorn zu verhindern, entwickelt das BioRescue-Konsortium Methoden und Ansätze für den Artenschutz weiter. Wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist die Grundlagenforschung in Kooperation mit zoologischen Einrichtungen. Diese Partnerschaft ermöglichte es dem BioRescue-Team auch zu Zeiten der Corona-Pandemie weiterzuarbeiten. Am 26. Mai 2020 wurden der Südlichen Breitmaulnashornkuh „Makena“ im Serengeti-Park in Hodenhagen Eizellen entnommen, anschließend im Avantea-Labor in Italien befruchtet und vier lebensfähige Embryos erzeugt. Dies war der bisher erfolgreichste Einsatz des Teams und nährt die Hoffnung, dass die fortschrittlichen Methoden der assistierten Reproduktion (aART) soweit ausgereift sind, dass sie in naher Zukunft dem Nördlichen Breitmaulnashorn das Überleben sichern können.

Eizellenentnahme an der Breitmaulnashornkuh Makena am 26.05.2020 im Serengeti-Park in Hodenhagen. | Foto vom Serengeti Park Hodenhagen

Probleme bei der natürlichen Reproduktion sind oft ein wichtiger Faktor beim Rückgang von Wildtierbeständen, in freier Wildbahn wie in menschlicher Obhut. Daher sind Techniken und Methoden der assistierten Reproduktion von entscheidender Bedeutung für wissenschaftsbasierten Artenschutz. Das Nördliche Breitmaulnashorn ist aus eigener Kraft nicht mehr in der Lage, fortzubestehen – beide noch verbliebenen lebenden Tiere sind Weibchen. Um die Art dennoch zu erhalten, wurde den beiden Eizellen entnommen, die im Labor mit zuvor eingefrorenem Sperma von bereits verstorbenen Bullen befruchtet wurden. Die erzeugten Embryos sollen in Leihmütter – verwandte Südliche Breitmaulnashörner – eingesetzt werden, damit auf diese ein Nördliches Breitmaulnashorn geboren wird.

Auch bei südlichen Breitmaulnashörnern gibt es Reproduktionsprobleme, sodass die Grundlagenforschung für diese komplizierten Methoden und Techniken als win-win-Situation für südliche und nördliche Breitmaulnashörner durchgeführt werden kann. Dafür ist die Kooperation mit zoologischen Einrichtungen essenziell: Am 26. Mai 2020 entnahm Prof. Dr. Hildebrandt mit seinem Team im Serengeti-Park in Hodenhagen der siebenjährigen Südlichen Breitmaulnashornkuh „Makena“ 12 Eizellen. Dies ist ermöglicht worden, da durch die Corona-Pandemie ein geeigneter Partner für Makena nicht in den Zoo transportiert werden konnte. Im Anschluss wurden die entnommenen Eizellen im Avantea-Labor in Italien gereift, bei sieben von ihnen war die Befruchtung mit Sperma eines Südlichen Nashornbullen aus dem Zoo Salzburg erfolgreich. Es entwickelten sich vier Embryos, die nun in Flüssigstickstoff konserviert sind. Dies ist der bislang erfolgreichste Einsatz bei diesem Vorgehen.

Das Leibniz-IZW-Team mit Makena im Serengeti Park Hodenhagen. | Foto von Anne Ipsen

Durch die Beschränkung des internationalen Reiseverkehrs musste das BioRescue-Team eine für Mai geplante Prozedur in Kenia verschieben. Sie soll nachgeholt werden, sobald es die Umstände erlauben. BioRescue ist ein internationales Konsortium aus Forschungseinrichtungen, zoologischen Gärten und Artenschutzorganisationen. Es hat sich zum Ziel gesetzt, fortschrittliche Methoden der assistierten Reproduktion (aART) und Stammzell-assoziierte Techniken (SCAT) weiterzuentwickeln und sofort als neue wissenschaftsbasierte Interventionen im Artenschutz einzusetzen. Das Konsortium wird geleitet von Prof. Dr. Thomas Hildebrandt, Leiter der Abteilung Reproduktionsmanagement am Leibniz-IZW. Weitere Konsortialpartner sind das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC), das AVANTEA Laboratory of Reproductive Technologies, der Safari Park Dvůr Králové, die Universita degli studi di Padua sowie Kyushu University. BioRescue wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Quotes
Description
Wir sind sehr glücklich, dass wir unsere Forschungsaktivitäten zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns nach dem COVID-19 Lockdown wieder aufnehmen konnten und dass wir im Serengeti-Park Hodenhagen einen so kompetenten Partner gefunden haben. Mit dem jetzigen Ergebnis hat sich unser Optimismus zur erfolgreichen Rettung des praktisch ausgestorbenen Nördlichen Breitmaulnashorns weiter verstärkt.
Name
— Prof. Dr. Thomas Hildebrandt
Position
BioRescue Projektleiter und Leiter der Abteilung für Reproduktionsmanagement, Leibniz-IZW
Description
Artenschutz ist für uns eine zentrale Aufgabe. 1996 gelang uns mit unserem Bullen Kai in Namibia die weltweit erste Auswilderung eines in Europa geborenen Breitmaulnashorns. Der Natur etwas zurückzugeben war auch für mich persönlich ein sehr bewegender Moment. Umso stolzer bin ich heute, dass wir mit unserer Makena einen wertvollen Beitrag für das BioRescue-Projekt leisten können. Ich bin zuversichtlich, dass wir langfristig mit unseren gemeinsamen Anstrengungen vielen Arten auf diesem Planeten eine Zukunft sichern können!
Name
— Dr. Fabrizio Sepe
Position
Inhaber und Geschäftsführer der Serengeti-Park Hodenhagen GmbH
Description
Wir freuen uns, dass die internationalen Aktivitäten nach der Pandemie wieder aufgenommen wurden und wir zusätzliche Embryonen erzeugen konnten. Sie werden entscheidend sein, um unseren nächsten wichtigsten Meilenstein zu erreichen: die Herstellung einer Schwangerschaft nach dem Transfer eines kryokonservierten Embryos. Dieser Schritt bei südlichen Breitmaulnashörnern ist essenziell, wenn wir die wenigen und wertvollen Embryonen der nördlichen Breitmaulnashörner transferieren wollen, die wir bisher erzeugt haben und in Zukunft erzeugen werden. Die Prozeduren im Labor sind jetzt gut etabliert und reproduzierbar. Um mit dem Embryotransfer den nächsten Meilenstein zu erreichen werden wir die Unterstützung der Nashorn-Community benötigen, da wir nicht wissen, wie lange es dauern wird, bis wir diesen letzten Aspekt der Technologie beherrschen.
Name
— Prof. Cesare Galli
Position
Direktor von Avantea
Description
Alle Methoden und Protokolle, die wir heute in Kenia zur Rettung des nördlichen Breitmaulnashorns einsetzen, wurden dank der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und europäischen Zoos entwickelt. Die Ergebnisse aus Hodenhagen sind sehr vielversprechend und zeigen, dass Forschung, die Tieren in menschlicher Obhut hilft, auch für die Rettung von Arten in freier Wildbahn von Nutzen sein kann. Wir glauben, dass die Erfahrungen und Erkenntnisse, die durch die Arbeit mit Südlichen Breitmaulnashornweibchen in europäischen Zoos gewonnen wurden, in absehbarer Zeit zu einer erfolgreichen Schwangerschaft mit einem reinen Nördlichen Breitmaulnashorn-Embryo des in Kenia führen werden.
Name
— Jan Stejskal
Position
Direktor für Kommunikation und internationale Projekte
Boilerplates

Title
Leibniz-Insitut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW)

Description
Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung ist eine international anerkannte Forschungseinrichtung mit Sitz in Berlin und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Die Mission des Leibniz-IZW ist die Erforschung evolutionärer Anpassungen von Wildtieren an Prozesse globalen Umweltwandels sowie die Entwicklung neuer Konzepte und Methoden für den Artenschutz. Um dies zu erreichen nutzt das Leibniz-IZW seine breite interdisziplinäre Expertise und führt Forschung für den Artenschutz in engem Dialog mit Stakeholdern und der Öffentlichkeit durch.
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Title
Serengeti-Park Hodenhagen

Description
Der Serengeti-Park Hodenhagen gründete im Januar 2018 das Serengeti-Park Department of Research (SPDR), um die Forschung im Serengeti-Park zu stärken. Die Forschungsabteilung engagiert sich für interdisziplinäre Ansätze in der biologischen, physiologischen, psychologischen und veterinärmedizinischen Forschung. Das SPDR betreibt, unterstützt und fördert wissenschaftliche Forschungsprojekte, die direkt oder indirekt der Gesamtvision der Serengeti-Park Hodenhagen GmbH und ihrer Mission dienen, innovativ und zielorientiert in die Zukunft zu gehen. Im Serengeti-Park leben derzeit fast 80 Arten mit rund 1.500 Tieren. Viele dieser Tiere sind in der freien Wildbahn gefährdet und werden in Zuchtprogrammen gelistet.
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Title
AVANTEA, Laboratory of Reproductive Technlogies

Description
Avantea ist ein Labor für Spitzentechnologien für Biotechnologieforschung und Tierreproduktion mit Sitz in Cremona, Italien. Avantea verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung und Know-how in der assistierten Reproduktion von Nutztieren, welches durch jahrelange Forschung auf dem Gebiet der Biomedizin und der Tierzucht entwickelt wurde.
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Title
Safari Park Dvůr Králové

Description
Der Safari Park Dvůr Králové ist eine zoologische Einrichtung in der Tschechischen Republik. Der Park ist eine der renommiertesten Institutionen für die Zucht von Nashörnern und die einzige Einrichtung weltweit, in der sich nördliche Breitmaulnashörner außerhalb der freien Wildbahn fortgefplanzt haben. Der Safari Park Dvůr Králové koordiniert globale Anstrengungen zum Erhalt der Nördlichen Breitmaulnashörner.
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Contacts
Title
Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW)
Name
Prof. Thomas B. Hildebrandt
Description
BioRescue Projektleiter und Leiter der Abteilung für Reproduktionsmanagement, Leibniz-IZW
Contact Number
+49 (0)30 5168440
Contact Email
hildebrandt@izw-berlin.de
Name
Steven Seet
Description
BioRescue Projektmanagement und Leiter der Abteilung Wissenschaftskommunikation, Leibniz-IZW
Contact Number
+49 (0)30 5168125
Contact Email
seet@izw-berlin.de
Name
Jan Zwilling
Description
Wissenschaftskommunikation
Contact Number
+49 (0)30 5168121
Contact Email
zwilling@izw-berlin.de
Title
Serengeti-Park Hodenhagen GmbH
Name
Dr. Fabrizio Sepe
Description
Inhaber und Geschäftsführer
Contact Number
+49 (0)5164 97990
Contact Email
info@serengeti-park.de
Name
Asta Knoth
Description
Pressesprecherin
Contact Number
+49 (0)5164 9799152
Contact Email
a.knoth@serengeti-park.de
Title
Avantea
Name
Prof. Cesare Galli
Description
Direktor von Avantea
Contact Number
+39 0372 437242
Contact Email
cesaregalli@avantea.it
Title
Safari Park Dvůr Králové
Name
Jan Stejskal
Description
Direktor für Kommunikation und internationale Projekte
Contact Number
+420 608 009 072
Contact Email
jan.stejskal@zoodk.cz
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